ein ganz anderes Bild von Indien
Anfang des Jahres 2005 war meine Mutter im Rahmen ihres Masterstudiums für knapp drei Monate in Indien. Während ihres Aufenthaltes recherchierte sie in einigen NGOs und befasste sich unter anderem mit Wiederaufbauprojekten in Tsunamigegenden und HIV/AIDS-Projekten. Gemeinsam besuchten wir einige NGOs und ich bekam noch einmal ein ganz anderes Bild von Indien. Vorher wurde mein Bild sehr durch die meines Erachtens oft nicht besonders qualifizierte Arbeit der TELC beeinflusst, durch Einblicke in andere Entwicklungsorganisationen, die andere Geberorganisationen als die Kirche haben, wurde mir bewusst, dass diese alternative Perspektiven und klarere Ziele haben, um die Entwicklung Indiens zu fördern.
In der Auseinandersetzung mit den Strukturen und der Projektumsetzung in der TELC kam mir oft die Frage, ob es überhaupt effektiv sein kann, wie das Geld aus dem Ausland eingesetzt wird. Das Geld verschiedener Organisationen wird oft für wenig durchdachte Projekte verwendet, deren Nachhaltigkeit nicht überprüft wurde, wie viele Projekt-Beispiele in der Zeit nach dem Tsunami es offenbaren. Sehr viel Geld wurde nach Südindien gespendet und viele Projekte wurden sehr schnell aufgebaut, was u. a. zu großen Problemen im sozialen Bereich führte, wie man zum Beispiel an der willkürlichen Verteilung von Fischerbooten feststellen kann.