Wohnen in Indien

Wenn man in Deutschland von einer immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich spricht, müsste man in Indien von einer unüberwindbaren, von ganzen Galaxien getrennten Entfernung zwischen Arm und Reich sprechen. Die Armut ist hier stellenweise so groß und vor allem auch so massiv, dass sich jeder auch noch so arme Deutsche dort wahrscheinlich als König vorkommen würde. Fast 50 Millionen Inder leben in den Slums der Großstädte, wie viele Obdachlose es gibt, hat noch keiner gezählt.

Dagegen wohnt die Oberschicht von Indien in Villen, die an verschwenderischem Luxus, Größe und Prunk kaum zu übertreffen sind. Denn zu einem kleinen Palast gehört dann auch noch ein großer Garten, der gepflegt werden muss, eine moderne Innenausstattung mit Klimaanlagen, die das feuchtwarme Klima erträglich machen und aller möglicher Luxus, wie man ihn aus den Bollywood-Filmen so kennt.

Natürlich findet man in den Städten auch ganz moderne Wohnungen, wie wir sie von hier kennen. Also ohne großartigen Pomp und Verzierungen, sondern ganz praktisch, komfortabel und modern eingerichtet. Diese Wohnungen werden vor allem von der breiten indischen Mittelschicht bewohnt, teilweise als Eigentumswohnungen, teilweise gemietet. Überhaupt ist die Architektur in den Großstädten sehr vielfältig, reicht von großen Tempelanlagen über Bauten aus der englischen Kolonialzeit bis hin zu postmodernen Bauten und oftmals auch ein Mix aus allem. Viele wichtige Gebäude werden des nachts mit großen LED Lampen angestrahlt, wie es in vielen Metropolen der Welt üblich ist.

Als Gast oder Tourist wird man in Indien wahrscheinlich nur die schönen Seiten des Landes sehen wollen, wird deshalb in wunderschönen Urlaubergebieten untergebracht, wo keine Slums und Armut zu sehen sind. Hier kann man sich nach allen Mitteln der Kunst verwöhnen lassen, wie es auch die Paschas oder ehemaligen englischen Kolonialisten gewöhnt waren.